Leishmaniose bei Hunden - Behandlung, Symptome & Therapie

Leishmaniose beim Hund

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Leishmaniose ist eine Krankheit, die vorwiegend in den tropischen und subtropischen Regionen der Welt anzutreffen ist. Sie wird durch einzellige Parasiten, bekannt als Leishmanien, verursacht und kann durch den Biss von weiblichen Sandmücken auf Menschen oder Hunde übertragen werden. Bei Hunden handelt es sich in der Regel um die Leishmanienart Leishmania infantum, die diese Krankheit auslösen.

Was genau ist Leishmaniose?

Leishmaniose ist eine ernsthafte parasitäre Infektionskrankheit, die bei Hunden und anderen Tieren, aber auch beim Menschen, auftreten kann. Die Krankheit wird durch Protozoen der Gattung Leishmania verursacht. Diese Parasiten werden durch den Stich bestimmter Sandmückenarten, insbesondere der Gattung Phlebotomus und Lutzomyia, übertragen.

Die Krankheit kommt in verschiedenen Teilen der Welt vor, vor allem in tropischen und subtropischen Regionen, aber auch in südeuropäischen Ländern wie Spanien, Portugal, Griechenland und Italien. Es gibt zwei Hauptformen der Leishmaniose beim Hund:

  1. Viszerale Leishmaniose (innere Leishmaniose): Diese Form betrifft die inneren Organe des Hundes, wie die Leber, die Milz und das Knochenmark. Die Symptome können vielfältig sein und umfassen Gewichtsverlust, Fieber, Appetitlosigkeit, Durchfall, Erbrechen und vergrößerte Lymphknoten.

  2. Kutane Leishmaniose (Hautleishmaniose): Hierbei handelt es sich um die Hautform der Krankheit. Sie äußert sich in Hautveränderungen, wie Geschwüren, Schuppenbildung und Haarausfall. Diese Veränderungen können sich über den gesamten Körper des Hundes erstrecken.

  3. Mukokutane Leishmaniose (Schleimhautleishmaniose): Die Mukokutane Leishmaniose ist eine Form der Leishmaniose, die die Schleimhäute und die Haut betrifft. Diese parasitäre Erkrankung wird durch Protozoen der Gattung Leishmania verursacht und kann zu ulzerierenden Läsionen, insbesondere im Gesichtsbereich, führen.

Leishmaniose kann bei Hunden zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen und unbehandelt lebensbedrohlich sein. Da ein Ausbruch der Erkrankung von der Stabilität des Immunsystems abhängt, reicht die Inkubationszeit von 3-7 Monate bis hin zu einigen Jahren. Die Diagnose erfolgt oft durch Blutuntersuchungen und Hautproben. Die Behandlung kann schwierig sein und erfordert in der Regel Medikamente, die das Immunsystem des Hundes beeinflussen, um die Vermehrung der Parasiten zu stoppen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Leishmaniose auch auf den Menschen übertragen werden kann, daher ist die Bekämpfung der Krankheit nicht nur aus Tierliebe, sondern auch aus Gründen der öffentlichen Gesundheit von großer Bedeutung.

Sandmücken Leishmaniose Hunde

Zoonose

Zoonosen sind Infektionskrankheiten, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können. Sie werden durch verschiedene Krankheitserreger wie Viren, Bakterien, Parasiten, Pilze und Protozoen verursacht. Die Leishmaniose zählt ebenfalls zu den Zoonosen, was bedeutet, dass theoretisch eine Übertragung zwischen Hunden und Menschen sowie unter Hunden möglich ist. Obwohl Tierärzte oft eine Trennung von leishmaniosepositiven und -negativen Hunden in Wartezimmern empfehlen, wurde bisher kein eindeutiger Fall einer solchen Übertragung nachgewiesen. Die Hauptinfektionsgefahr besteht vor allem bei direktem Blutkontakt, beispielsweise durch Bluttransfusionen. Dies gilt auch für die Übertragung von Mensch zu Mensch, die in der Regel nur während der Geburt oder durch Blut- und Organspenden erfolgt. In der Praxis besteht für Hundehalter jedoch bei normalen Hygienemaßnahmen kaum eine Ansteckungsgefahr von ihren leishmaniosepositiven Hunden.

Resistenzen

Im Hinblick auf Resistenzen zeigen sich in Süddeutschland vereinzelt Sandmücken, was jedoch nicht zwangsläufig Anlass zur Sorge sein sollte. Die Sandmücke benötigt zunächst einen infizierten Wirt, um die Krankheit weiterzugeben. Sowohl Menschen als auch Hunde können natürliche Resistenzen gegen die Leishmaniose entwickeln. Obwohl sie durch den Mückenstich infiziert werden, bleiben sie gesund, was als subklinische Infektion bezeichnet wird. Dies gilt offenbar für die Mehrheit der Bevölkerung und Hundepopulation in den von der Krankheit betroffenen Regionen. Etwa die Hälfte der Hunde in mediterranen Gebieten ist schätzungsweise mit Leishmanien infiziert, ohne Symptome zu zeigen. Eine nicht-antikörperbasierte zelluläre Immunabwehr, insbesondere bei Hunden, die seit Generationen mit diesen Erregern in Kontakt gekommen sind, spielt hierbei eine entscheidende Rolle und bietet einen natürlichen Schutz vor dem Ausbruch oder mildert den Verlauf der Erkrankung erheblich. Dennoch sollte die Leishmaniose nicht unterschätzt werden, da sie bei einem geschwächten Immunsystem ausbrechen und schwerwiegende Schäden an inneren Organen verursachen kann, im schlimmsten Fall mit tödlichem Ausgang. In Deutschland hat die Hundeleishmaniose aufgrund vermehrter Importe südländischer Hunde und Reisen mit Hunden in diese Länder in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen und ist ein oft kontrovers diskutiertes Thema.

Was sind die Symptome?

Die Symptome der Leishmaniose beim Hund können variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Stadiums der Infektion und der individuellen Reaktion des Hundes. Hier sind einige häufige Anzeichen und Symptome der Leishmaniose:

  1. Hautveränderungen: Dies ist ein häufiges Anzeichen der Leishmaniose beim Hund. Es kann zu Haarausfall, Schuppenbildung, Hautgeschwüren, Krustenbildung und Entzündungen kommen.

  2. Gewichtsverlust: Hunde mit Leishmaniose verlieren oft an Gewicht und können abgemagert aussehen.

  3. Appetitlosigkeit: Ein vermindertes Interesse am Fressen ist ein häufiges Symptom. Hunde mit Leishmaniose haben oft wenig Appetit.

  4. Ermüdung und Schwäche: Betroffene Hunde sind oft lethargisch, schlapp und zeigen Anzeichen von Müdigkeit.

  5. Fieber: Ein erhöhte Körpertemperatur ist ein häufiges Symptom der viszeralen Leishmaniose, der inneren Form der Krankheit.

  6. Lymphknotenschwellungen: Vergrößerte Lymphknoten, insbesondere in Hals und Achselhöhlen, können auftreten.

  7. Gelenkschmerzen: Hunde mit Leishmaniose können Lahmheit und Gelenkschmerzen zeigen.

  8. Blutungsneigung: In einigen Fällen kann es zu Blutungen kommen, wie Nasenbluten oder Blut im Urin oder Stuhl.

  9. Augenprobleme: Augenentzündungen und Augenveränderungen sind möglich, insbesondere bei kutaner Leishmaniose.

 HINWEIS: Es ist wichtig zu beachten, dass viele Hunde, die über Tierschutzorganisationen aus südlichen Ländern nach Deutschland kommen, Symptome wie Abmagerung, Durchfall oder Hautveränderungen aufweisen können. Dies liegt oft an ihrer vorherigen Lebensgeschichte, die möglicherweise Stoffwechselerkrankungen oder andere Gesundheitsprobleme hinterlassen hat. Es ist jedoch nicht zwingend der Fall, dass solche Hunde an Leishmaniose erkrankt sind. Nur weil ein Hund aus dem Süden stammt und unter Gewichtsverlust oder anderen Symptomen leidet, bedeutet dies nicht automatisch, dass er an Leishmaniose leidet.

Diagnose und Therapie bei Leishmaniose

Die Diagnose und Therapie der Leishmaniose beim Hund erfordern in der Regel professionelle tierärztliche Betreuung. Hier sind die vier gängigen Nachweißverfahren:

Diagnose:

  1. Blutuntersuchung mit Leishmaniose-Antikörper-Titer (LAT)

    Eine der gängigsten Methoden zur Diagnose der Leishmaniose ist die Untersuchung von Blutproben.

    Der Leishmaniose-Antikörper-Titer (LAT) ist eine gängige, aber leider nicht absolut zuverlässige Methode zur Diagnose. Dabei handelt es sich um einen serologischen Test, bei dem der Antikörpergehalt im Blutserum gemessen wird. Obwohl es mittlerweile spezielle Tests für Leishmaniose-Erreger gibt, können unter Umständen sogenannte Kreuzreaktionen auftreten, zum Beispiel mit Erregern von Babesiose. Ein Anstieg des Titers könnte also auch darauf hinweisen, dass der Hund an einer anderen Krankheit wie Babesiose leidet.

    Ein positives Leishmaniose-Testergebnis kann auch durch Stress, Wurmkuren, Impfungen, Medikamente oder Operationen verursacht werden, häufige Situationen bei importierten Tierschutzhunden. Der Titer bleibt auch nach überstandener Leishmaniose erhöht. In einigen Fällen kann ein gesunder Körper also fälschlicherweise als leishmaniose-positiv diagnostiziert werden. Grundsätzlich ist die Titer-Bestimmung daher nicht ausreichend, um den Verdacht auf Leishmaniose definitiv zu bestätigen. Trotz ihrer Einschränkungen bleibt die LAT-Blutuntersuchung eine wichtige Screening-Methode, insbesondere bei Hunden aus Regionen, in denen Leishmaniose endemisch ist.

     HINWEIS: Wichtig zu beachten ist, dass ein positiver Leishmaniose-Antikörper-Titer (LAT) immer durch einen zweiten Test überprüft werden sollte, idealerweise mit ausreichendem zeitlichem Abstand. Dies ermöglicht, dass Symptome anderer Ursachen abklingen können, und stellt sicher, dass eine fundierte Diagnose gestellt wird. Erst wenn der zweite LAT ebenfalls positiv ist, sollte eine Bestätigung durch eine Punktat-Untersuchung erfolgen, bevor der Einsatz spezieller Leishmaniose-Medikamente gerechtfertigt ist.
  2. Direkter Erregernachweis (mikroskopisch oder durch Kultur)

    Ein direkter Nachweis des Erregers durch die Entnahme von Proben aus Lymphknoten, Knochenmark oder Gewebe ist relativ sicher, um das Vorhandensein von Leishmanien in betroffenen Haut- oder Organbereichen zu bestätigen. Da dies aber mit größerem Aufwand und Unannehmlichkeiten für den Hund verbunden und wird daher selten angewendet.

  3. Nachweisverfahren mittels PCR (Polymerase Chain Reaction)

    Die PCR-Methode zur Leishmaniose-Diagnose bei Hunden nutzt die Polymerase-Kettenreaktion, um die Erbsubstanz der Leishmanien im Knochenmark des Hundes nachzuweisen. Diese hochspezifische und empfindliche molekulare Technik ermöglicht eine präzise Identifizierung des Leishmania-Erregers, selbst in frühen Infektionsstadien. Trotz des aufwendigen Verfahrens und der Kosten bietet die PCR einen relativ sicheren Weg, die Anwesenheit von Leishmanien bei Hunden festzustellen, insbesondere wenn sie klinische Symptome zeigen.

  4. Klinische Symptome

Die klinischen Symptome, wie Hautveränderungen, Gewichtsverlust und andere Anzeichen, können ebenfalls bei der Diagnose helfen.

Therapie:

Die Therapie der Leishmaniose beim Hund kann komplex und langwierig sein. Sie zielt darauf ab, die Symptome zu kontrollieren, die Ausbreitung der Parasiten zu verhindern und das Immunsystem des Hundes zu unterstützen. Hier sind einige gängige Ansätze zur Therapie:

  1. Medikamente: Antiparasitäre Medikamente wie Allopurinol und Antimonverbindungen werden häufig verschrieben, um die Vermehrung der Leishmanien zu stoppen. Diese Medikamente müssen oft über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.

  2. Symptomatische Behandlung: Je nach den Symptomen des Hundes kann eine symptomatische Behandlung erforderlich sein. Dies kann die Verabreichung von Schmerzmitteln, entzündungshemmenden Medikamenten oder Antibiotika umfassen.

  3. Immunmodulatoren: Einige Tierärzte verschreiben Immunmodulatoren, um das Immunsystem des Hundes zu unterstützen und die Kontrolle über die Parasiten zu verbessern.

  4. Ernährung: Eine spezielle Diät, die den Bedürfnissen von Hunden mit Leishmaniose gerecht wird, kann empfohlen werden, um die Gesundheit zu fördern und das Immunsystem zu stärken.

  5. Vorbeugung und Kontrolle: Die Vermeidung von Sandmückenstichen ist entscheidend, um eine weitere Infektion zu verhindern. Dies kann durch das Tragen von schützender Kleidung, die Anwendung von insektenabweisenden Mitteln und die Vermeidung von Aktivitäten während der Abend- und Nachtstunden erreicht werden.

Medikamente bei Leishmaniose

Die Therapie von Leishmaniose gestaltet sich aufgrund der schwerwiegenden Nebenwirkungen der verwendeten Medikamente als herausfordernd. Gängige Medikamente wie Allopurinol, Miltefosin, Megluminatimonat und Domperidon haben zeitliche Beschränkungen in ihrer Anwendung, um mögliche schwere Nebenwirkungen zu verhindern. Besonders bei Allopurinol scheint die lange Liste potenzieller Nebenwirkungen oft nicht ausreichend berücksichtigt zu werden, und es wird häufig bei Hunden eingesetzt, die noch keine sichtbaren Symptome zeigen.

Allopurinol, ein Mittel gegen Gicht in der Humanmedizin, beeinflusst den Purinstoffwechsel. Leishmanien benötigen Purine des Wirts für ihre Vermehrung. Allopurinol gibt sich als Purin aus, nährt die Leishmanien aber nicht, sondern hemmt sie bei der Vermehrung. Allerdings unterbindet das Medikament auch den Abbau im Organismus von Purinen zu Harnsäure. Dadurch steigt das aus dem überschüssigen Purin entstandene Zwischenprodukt "Xanthin", welches die Vorstufe der Harnsäure darstellt. Da der Xanthin-Spiegel steigt, schafft es die Niere häufig nicht die Xanthine in dem Maße auszuscheiden, wie sie gebildet werden. Daher sind nicht selten Nierenstörungen wie die Bildung von Xanthinsteinen oder -kristallen die Folge, die Blasenentzündungen begünstigen.

Dies erklärt die häufige Kombination von Allopurinol mit einer purinarmen Ernährung, obwohl dies sorgfältig abgewogen werden muss, um unnötige Nebenwirkungen zu vermeiden.

 HINWEIS: Es ist wichtig zu betonen, dass die Nebenwirkungen von Medikamenten wie Allopurinol, insbesondere Nierenstörungen, schwerwiegend sein können. Der Einsatz solcher Medikamente ist nur gerechtfertigt, wenn eine Leishmaniose zweifelsfrei nachgewiesen wurde. Regelmäßige Blutuntersuchungen sind ratsam, da die Krankheit selbst und die Verstoffwechselung der Medikamente zu Beeinträchtigungen der Leber- und Nierenwerte führen können. Bei solchen Veränderungen sollten nicht nur die therapeutischen Maßnahmen angepasst, sondern auch eine spezielle Diät in Erwägung gezogen werden.

Antibiotika

Die Verwendung von Antibiotika zur Behandlung von Leishmaniose beim Hund ist umstritten, da es sich bei Leishmaniose um eine parasitäre Infektionskrankheit handelt, die durch Leishmanien, Protozoen der Gattung Leishmania, verursacht wird. Antibiotika sind Medikamente, die zur Bekämpfung von bakteriellen Infektionen eingesetzt werden, nicht jedoch von parasitären Infektionen.

Die primäre Behandlung von Leishmaniose beim Hund umfasst in der Regel antiparasitäre Medikamente wie Allopurinol, Miltefosin oder andere, die darauf abzielen, das Wachstum und die Vermehrung der Leishmanien im Körper des Hundes zu kontrollieren. Diese Medikamente zielen darauf ab, die Parasiten zu bekämpfen und die Symptome der Krankheit zu lindern.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Behandlung von Leishmaniose beim Hund komplex sein kann, und die Wahl der Medikamente und die Behandlungsdauer sollten von einem Tierarzt getroffen werden, der die individuellen Bedürfnisse des Hundes berücksichtigt. Die Verwendung von Antibiotika zur Behandlung von Leishmaniose ist in der Regel nicht die Standardpraxis und sollte sorgfältig von einem Fachmann abgewogen werden.

Welches Futter ist richtig bei Leishmaniose?

Die richtige Ernährung ist wichtig, wenn ein Hund an Leishmaniose erkrankt ist. Die Ernährung kann dazu beitragen, die Gesundheit des Hundes zu unterstützen und das Immunsystem zu stärken.

Ein qualitativ hochwertiges Hundefutter ist entscheidend, um sicherzustellen, dass der Hund alle notwendigen Nährstoffe erhält. Schau nach einem Futter, das ausgewogen ist und alle erforderlichen Proteine, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralien enthält.

Gesunde Fette wie Omega-3-Fettsäuren können dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren und das Hautbild des Hundes zu verbessern. Leinöl ist eine gute Quelle für Omega-3-Fettsäuren.

Ein angemessener Proteingehalt im Futter ist wichtig, um die Muskelmasse und das Immunsystem des Hundes zu unterstützen. Proteinquellen wie Hühnchen, Fisch oder Insekten können sinnvoll sein.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Ernährung allein keine Heilung für Leishmaniose bieten kann. Die richtige Ernährung kann jedoch dazu beitragen, die Lebensqualität des Hundes zu verbessern, Entzündungen zu reduzieren und das Immunsystem zu stärken.

Der angemessene Puringehalt

In der Ernährung von Hunden mit Leishmaniose ist der Puringehalt ein wichtiger Faktor. Purine sind organische Verbindungen, die der Körper sowohl selbst produziert als auch über die Nahrung, besonders tierische Produkte, aufnimmt. Bei der Verdauung werden Purine zu Harnsäure umgewandelt, die von der Leber in Allantoin umgewandelt und über die Nieren ausgeschieden wird. Je höher der Puringehalt, desto größer ist die Beanspruchung der Nieren durch die vermehrt anfallende Harnsäure. Ein hoher Harnsäurespiegel erhöht die Gefahr von Nierenerkrankungen, Harnsteinen und Harngrieß.

Leishmaniose beeinflusst die Belastung der Stoffwechselorgane, insbesondere von Leber und Nieren. Daher ist eine Ernährung mit moderatem Puringehalt wichtig, zusammen mit den oft verabreichten Medikamenten und der Tatsache, dass Leishmanien Purine zur Vermehrung benötigen.

Die Reduzierung des Puringehaltes ist jedoch kompliziert, da Fleisch und hochwertige Eiweiße natürlicherweise einen hohen Puringehalt aufweisen. Zu den sehr purinhaltigen Lebensmitteln zählen diese:

  • Innereien wie Herz, Leber, Lunge, Niere und Pansen
  • Haut und bindegewebsreiche Schlachtprodukte
  • Pferdefleisch
  • Thunfisch
  • Erbsen und andere Hülsenfrüchte wie weiße Bohnen
  • Soja

Es ist wichtig, eine ausgewogene Rezeptur mit hochwertigen Eiweißquellen zu wählen, um den Stoffwechsel nicht zu belasten. Im Gegensatz zum herkömmlichen "Petfood-Fleisch" enthalten z.B. Soldatenfliegenlarven sehr wenig Purin. 

Um festzustellen, ob ein Futter tatsächlich purinarm ist, muss das Futter auf die enthaltenen Purine und die enthaltene Harnsäure analysiert werden. Die Purine sind dann in Harnsäureäquivalente umzurechnen und zur festgestellten Harnsäure zu addieren. Das Ergebnis ist der Anteil von Harnsäure im Produkt. Allerdings ist das Zusammenspiel der Zutaten in der gesamten Futterration entscheidend, anstatt einzelne purinreiche Zutaten pauschal abzulehnen. Ein ausgewogener Ansatz ist entscheidend, um das Immunsystem des Hundes zu stärken, unabhängig vom Puringehalt.

Moderater Protein- und Phosphorgehalt

Die Wahl des Futters für Hunde mit Leishmaniose erfordert eine genaue Berücksichtigung des Protein- und Rohaschegehalts, um die Gesundheit der Tiere zu fördern. Ein ausgewogener Proteingehalt ist entscheidend, da Proteine nicht nur für den Muskelaufbau, sondern auch für zahlreiche Stoffwechselprozesse von Bedeutung sind. Leishmaniose-erkrankte Hunde benötigen eine ausgeglichene Proteinquelle, idealerweise hochwertiges tierisches Protein, um ihren ernährungsphysiologischen Anforderungen gerecht zu werden.

Es ist wichtig, einen übermäßig hohen Proteingehalt zu vermeiden, da dies die Nierenbelastung erhöhen und bestehende Nierenprobleme verschärfen kann. Wir empfehlen einen Proteingehalt von unter 25% beim einem Trockenfutter und unter 8% bei einer Nass- oder BARF-Fütterung (in der Frischsubstanz).

Parallel dazu sollte der Mineralstoffanteil speziell der Phosphorgehalt berücksichtigt werden. Hier einige Merkmale, auf die bei der Auswahl eines geeigneten Futters für Hunde mit Niereninsuffizienz geachtet werden sollten, sind:

  • Niedriger Phosphorgehalt ca. 0,6% im Trockenfutter & 0,2 % im Nassfutter
  • Niedriger Calciumgehalt ca. 1% im Trockenfutter & 0,3 % im Nassfutter
  • Calcium-Phosphor-Verhältnis von 1,2:1 bis 1,8:1.
  • Reduzierter, aber dennoch hochwertiger Proteinanteil ca. 16-23% im Trockenfutter & 5-9% im Nassfutter
  • Eine Kontrolle des Natriumgehalts im Futter kann helfen, den Blutdruck zu regulieren und Flüssigkeitsansammlungen zu minimieren
  • Omega-3-Fettsäuren können entzündungshemmend wirken und die Gesundheit der Nieren unterstützen
 ACHTUNG: Es handelt sich hierbei um Richtwerte von Standard Analytischen Werten von Trocken- & Nassfutter. Bitte kontaktiere bei genaueren Fragen immer den Hersteller direkt.

 

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Leishmaniose bei Welpen

Leishmaniose kann auch Welpen betreffen, obwohl die Krankheit bei jungen Hunden seltener auftritt als bei erwachsenen Hunden. Die Übertragung der Leishmanien erfolgt in der Regel durch den Stich von infizierten Sandmücken, und Welpen können genauso wie erwachsene Hunde diesem Risiko ausgesetzt sein, insbesondere in Endemiegebieten.
Die Symptome der Leishmaniose bei Welpen können variieren, und die Krankheit kann mild bis schwerwiegend verlaufen. Zu den häufigsten Symptomen bei betroffenen Welpen gehören:
  1. Hautveränderungen: Welpen mit Leishmaniose können Hautveränderungen aufweisen, wie Geschwüre, Schuppenbildung, Haarausfall und Entzündungen.
  2. Augenprobleme: Augenentzündungen und Augenveränderungen können auftreten.
  3. Gewichtsverlust: Ein vermindertes Interesse am Fressen und Gewichtsverlust sind häufige Anzeichen.
  4. Lahmheit und Gelenkschmerzen: Welpen können Anzeichen von Lahmheit und Gelenkschmerzen zeigen.
  5. Müdigkeit: Ein lethargisches Verhalten und Müdigkeit sind ebenfalls möglich.
Die Diagnose von Leishmaniose bei Welpen erfolgt in der Regel durch Blutuntersuchungen, um das Vorhandensein von Leishmanien und Antikörpern zu überprüfen. Sobald die Diagnose bestätigt ist, sollte eine angemessene Behandlung eingeleitet werden.
Die Behandlung von Leishmaniose bei Welpen kann ähnlich sein wie bei erwachsenen Hunden und beinhaltet die Verabreichung von antiparasitären Medikamenten wie Allopurinol oder Miltefosin. Die Behandlung zielt darauf ab, die Vermehrung der Parasiten zu stoppen und die Symptome zu lindern. Da Welpen in der Regel anfälliger für Krankheiten sind, ist es wichtig, sie vor Sandmückenstichen zu schützen, insbesondere in Endemiegebieten.
Dies kann durch das Tragen von schützender Kleidung und die Anwendung von insektenabweisenden Mitteln erreicht werden. Bei Verdacht auf Leishmaniose bei einem Welpen sollte unverzüglich ein Tierarzt konsultiert werden, um eine genaue Diagnose und angemessene Behandlung zu gewährleisten.

Schutzmaßnahmen gegen Leishmaniose für Hunde in gefährdeten Gebieten

Es gibt keine absolute Gewährleistung gegen Leishmaniose. Sowohl handelsübliche chemische Schutzarmbänder als auch andere chemische Präparate sowie Impfungen können nicht sicherstellen, dass ein Hund nicht erkrankt. Die Frage nach dem angemessenen Nutzen im Verhältnis zur möglichen Gesundheitsbelastung bleibt besonders bei chemischen Präparaten offen.

Vor einer Reise in gefährdete Gebiete, wie beispielsweise mediterrane Länder, sollte die Notwendigkeit der Mitnahme des Hundes überdacht werden. Bei geschwächtem Immunsystem des Hundes aufgrund chronischer oder überstandener akuter Krankheiten ist es ratsam, die Reise zu verschieben oder den Hund zu Hause zu lassen.

Grundsätzlich ist ein stabiles Immunsystem der beste natürliche Schutz vor Leishmaniose. Kurz vor dem Urlaub den Hund zu entwurmen, zu impfen oder mit chemischen Pflegepräparaten zu behandeln, ist nicht empfehlenswert. Falls diese Maßnahmen notwendig sind, sollten sie frühzeitig, idealerweise mindestens vier bis sechs Wochen vor der Reise, durchgeführt werden, um dem Immunsystem ausreichend Zeit zur Stabilisierung zu geben.

Die Anreise sollte für den Hund so stressfrei wie möglich gestaltet werden, da übermäßiger Stress das Immunsystem schwächen kann. Am Urlaubsort selbst ist es ratsam, den Hund ab Eintritt der Dämmerung im Haus zu halten, da Sandmücken vor allem in der Dämmerung und nachts aktiv sind.

Leishmaniose Mittelmeer Hund

Unsere Empfehlung

Du solltest Deinen Hund purinarm ernähren, wenn er an bestimmten gesundheitlichen Bedingungen wie Leishmaniose, Gicht, Nierensteinen oder Lebererkrankungen leidet. Grundsätzlich ist der Ausdruck „Purinarm“ leider nicht gesetzlich geregelt. Es wird oft die 100mg pro 100g Marke genannt, wobei auch nicht immer klar ist, ob das auf den reinen Puringehalt oder der Harnsäureäquivalenten bezogen wird.

Wir als BugBell haben uns dafür entschieden, dass wir von purinarm sprechen, wenn der Gesamtharnsäure Gehalt (nicht nur der Puringehalt!) unter 80mg/100g Produkt liegt. Durch die Reduzierung von purinhaltigen Inhaltsstoffen können potenzielle Beschwerden gemindert und die Gesundheit Deines Hundes unterstützt werden. Den Puringehalt unserer Produkte findest Du unter dem Reiter Zusammensetzung.

Nassfutter Terrine mit Insekten →

Dabei handelt es sich um Nassfutter zum Selberanrühren. Es gibt insgesamt 3 Sorten, die alle nach dem Anmischen bei einem Harnsäuregehalt von ungefähr 40 mg/100g Produkt liegen.

Nassfutter Vegan Gelb & Rot →

Bei unseren veganen Dosen liegen wir beim Happy Hack bei 63,5 mg/100g und bei Jackules nur bei 21,1 mg/100g. 

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