Ernährung bei Läufigkeit und Kastration

Ernährung bei Läufigkeit und Kastration

Inhaltsverzeichnis

Tanz der Hormone im Futternapf

Die richtige Ernährung ist essenziell für die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer vierbeinigen Freunde. Besonders in Phasen wie der Läufigkeit und nach der Kastration verändert sich der Hormonhaushalt der Hunde erheblich. Diese hormonellen Schwankungen haben nicht nur Auswirkungen auf das Verhalten, sondern auch auf das Fressverhalten und den Nährstoffbedarf. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir, wie du die Ernährung deines Hundes in diesen besonderen Lebensphasen optimal anpassen kannst.

    Pubertät und die erste Läufigkeit

    Die Geschlechtsreife markiert den Beginn bedeutender hormoneller Veränderungen im Körper eines Hundes. Tierärztin und Ernährungsexpertin Sophie Strodtbeck erklärt, dass das Körpergewicht und der Fettanteil eine wichtige Rolle beim Eintritt in die Pubertät spielen. Das Hormon Leptin, welches aus den Fettzellen gebildet wird, ist maßgeblich am Aufbau der Energiereserven beteiligt und signalisiert dem Körper den Beginn der Pubertät. Übergewicht kann diesen Prozess beschleunigen, während Untergewicht ihn verzögern kann.

    Ernährung während der Läufigkeit

    Während der Läufigkeit durchlaufen Hündinnen verschiedene Phasen, die jeweils unterschiedliche Ernährungsbedürfnisse mit sich bringen:

    • Proöstrus und Östrus: In diesen Phasen sind Hündinnen bereit zur Paarung und können ihr Futter verweigern. Eine abwechslungsreiche Ernährung und das Testen neuer Futtermittel können helfen, den Appetit zu fördern. Frische, schmackhafte Zusätze wie Kürbis oder Karotten können unterstützend wirken.

    • Metöstrus (Nachbrunst): Nach der Läufigkeit kann das Gesäuge aufgrund des Trächtigkeitshormons Progesteron anschwellen, was zu Wassereinlagerungen und Gewichtszunahme führen kann. In dieser Phase solltest du das Gewicht deiner Hündin besonders im Auge behalten und gegebenenfalls Diätfutter einsetzen.

    • Anöstrus: In dieser Ruhephase normalisiert sich der Hormonhaushalt. Eine ausgewogene Ernährung hilft, das Gewicht stabil zu halten.

    Geeignete Zutaten und Zusätze für die Ernährung während der Läufigkeit

    • Hochwertige Proteine: Huhn, Pute, Lamm, Fisch und Insekten sind gute Proteinquellen. Diese unterstützen den Muskelaufbau und die allgemeine Gesundheit.
    • Gesunde Fette: Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die in Fischöl, Algenöl, Leinöl und Hanföl enthalten sind, unterstützen die Hautgesundheit und sorgen für ein glänzendes Fell.
    • Frisches Gemüse: Rote Bete, Karotten, Kürbis und Süßkartoffeln liefern wichtige Vitamine und Ballaststoffe.
    • Beruhigende Kräuter: Baldrian kann helfen, stressbedingte Unruhe zu mindern.
    • Hormonregulierende Zusätze: Mönchspfeffer kann helfen, den Hormonhaushalt zu stabilisieren.
    • Nahrungsergänzungsmittel: Der Einsatz von u.a. Inositol kann unterstützend wirkend. Inositol, eine vitaminähnliche Substanz, wirkt nicht nur beruhigend auf das Tier, sondern nimmt auch Einfluss auf den Blutdruck. Es konnte in mehreren Studien die Wirksamkeit von Inositol gezeigt werden. Die Wirkung erstreckt sich dabei auf die Behandlung von Depressionen, Neurosen, Zwangsstörungen und Panikattacken; auch bei Hunden scheint Inositol ähnliche Störungen reduzieren zu können.
    • Nüsse: Cashewkerne können in kleinen Mengen als gesunde Leckerbissen dienen, da sie viele Nährstoffe und gesunde Fette enthalten. Cashewkerne enthalten zudem L-Tryptophan, eine Aminosäure, die den Serotoninspiegel im Gehirn erhöhen kann, was zur Beruhigung und Verbesserung der Stimmung beitragen kann.

    Zu den passenden Produkten bei Läufigkeit

    Ernährung nach der Kastration

    Eine Kastration stellt einen bedeutenden Eingriff in den Hormonhaushalt dar und hat direkte Auswirkungen auf den Stoffwechsel des Hundes. Häufig kommt es nach der Kastration zu einer gesteigerten Gewichtszunahme und einem erhöhten Hungergefühl.

    Gewichtskontrolle und spezialisierte Diäten

    Nach der Kastration benötigen Hunde oft eine energiereduzierte Nahrung, da ihr Energiebedarf sinkt. Es reicht jedoch nicht aus, einfach die Futtermenge zu reduzieren, da dies nicht den Nährstoffbedarf deckt und zu noch mehr Hunger führen kann. Spezielle Light-Futter oder Produkte für kastrierte Hunde sind daher empfehlenswert. Diese enthalten oft weniger Kalorien und mehr Ballaststoffe, die das Sättigungsgefühl erhöhen.

    Geeignete Zutaten und Zusätze für die Ernährung nach der Kastration

    • Mageres Fleisch: Huhn, Pute, Fisch und entfettetes Insektenmehl sind ideal, um den Proteinbedarf zu decken, ohne zu viele Kalorien zuzuführen.
    • Ballaststoffreiche Zutaten: Kürbis, Süßkartoffeln und Hülsenfrüchte können helfen, das Sättigungsgefühl zu steigern.
    • Niedrigkalorisches Gemüse: Zucchini, Spinat und Sellerie sind kalorienarm und liefern dennoch wichtige Nährstoffe.
    • L-Carnitin: Dieser Futterzusatz kann den Fettstoffwechsel begünstigen.
    • Faserstoffe: Cellulose oder Rübenschnitzel sättigen zusätzlich und unterstützen die Verdauung.
    • Omega-3-Fettsäuren: Omega-3-Fettsäuren, die in Fischöl, Algenöl, Leinöl und Hanföl enthalten sind, unterstützen die Hautgesundheit und sorgen für ein glänzendes Fell.
    • Nahrungsergänzungsmittel: Der Einsatz von u.a. Inositol kann unterstützend wirkend. Inositol, eine vitaminähnliche Substanz, wirkt nicht nur beruhigend auf das Tier, sondern nimmt auch Einfluss auf den Blutdruck. Es konnte in mehreren Studien die Wirksamkeit von Inositol gezeigt werden. Die Wirkung erstreckt sich dabei auf die Behandlung von Depressionen, Neurosen, Zwangsstörungen und Panikattacken; auch bei Hunden scheint Inositol ähnliche Störungen reduzieren zu können.
    • Nüsse: Cashewkerne können in kleinen Mengen als gesunde Leckerbissen dienen, da sie viele Nährstoffe und gesunde Fette enthalten. Cashewkerne enthalten zudem L-Tryptophan, eine Aminosäure, die den Serotoninspiegel im Gehirn erhöhen kann, was zur Beruhigung und Verbesserung der Stimmung beitragen kann.

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    Diabetesrisiko und hormonelle Auswirkungen

    Besonders Rüden haben nach der Kastration ein erhöhtes Risiko für Diabetes mellitus. Hündinnen können durch die hormonellen Veränderungen nach der Läufigkeit einen erhöhten Insulinbedarf entwickeln, was die Bauchspeicheldrüse überlasten kann. Eine frühe Diagnose und eine angepasste Ernährung sind hier entscheidend, um langfristige Schäden zu vermeiden.

    Praktische Tipps für Hundehalter

    Überwachung und Anpassung

    Es ist wichtig, das Gewicht und den Zustand deines Hundes regelmäßig zu überwachen, besonders in den Phasen hormoneller Veränderungen. Regelmäßige Tierarztbesuche helfen dabei, sicherzustellen, dass dein Hund gesund bleibt und keine unerwünschten Gewichtsschwankungen aufweist.

    Abwechslungsreiche Ernährung

    Die Einführung einer abwechslungsreichen Ernährung kann helfen, den Appetit deines Hundes in stressigen oder hormonell bedingten Phasen aufrechtzuerhalten. Probiere verschiedene hochwertige Futtersorten und -marken aus und achte darauf, dass diese alle notwendigen Nährstoffe enthalten.

    Spezielle Bedürfnisse beachten

    • Junge Hündinnen in der Pubertät: Achte auf eine ausgewogene Ernährung, die den Aufbau von Muskeln und die Entwicklung des Körpers unterstützt. Ein zu hoher Fettanteil sollte vermieden werden, um eine vorzeitige Pubertät zu verhindern.

    • Läufige Hündinnen: Während der Läufigkeit kann eine abwechslungsreiche Ernährung mit frischen Zusätzen und hochwertigen Proteinen den Appetit anregen. Lass deinen Hund auch verschiedene Texturen und Geschmacksrichtungen ausprobieren, um sein Interesse am Futter zu wecken.

    • Kastrierte Hunde: Hier sind energiereduzierte Futtermittel und spezielle Diäten empfehlenswert, um einer Gewichtszunahme vorzubeugen. Achte darauf, dass die Nahrung ausreichend sättigend ist und gleichzeitig alle wichtigen Nährstoffe liefert.

    Bewegung und geistige Stimulation

    Regelmäßige Bewegung ist essenziell, um das Gewicht und die Gesundheit deines Hundes zu erhalten. Tägliche Spaziergänge, Spielzeiten und geistige Stimulation helfen, überschüssige Energie zu verbrennen und verhindern Langeweile, die zu übermäßigem Fressen führen kann.

    Stressmanagement

    In stressigen Phasen, wie während der Läufigkeit oder nach der Kastration, kann es hilfreich sein, zusätzliches Magnesium oder andere stressreduzierende Nahrungsergänzungsmittel zu geben. Eine ruhige Umgebung und ausreichend Ruhezeiten tragen ebenfalls zur Stressbewältigung bei.

    Konsistenz und Routine

    Eine feste Fütterungsroutine hilft, die Essgewohnheiten deines Hundes zu stabilisieren. Regelmäßige Fütterungszeiten und feste Portionen verhindern übermäßiges Fressen und helfen, ein gesundes Gewicht zu halten.

    Fazit

    Die Ernährung während der Läufigkeit und nach der Kastration erfordert besondere Aufmerksamkeit und Anpassung. Hochwertige Proteine, gesunde Fette, Vitamine und Mineralien sowie eine angemessene Kalorienzufuhr sind entscheidend für das Wohlbefinden deines Hundes. Konsultiere immer deinen Tierarzt, um die beste Ernährungsstrategie für die speziellen Bedürfnisse deines Hundes zu finden.

    Durch eine angepasste Ernährung und ausreichend Bewegung kannst du sicherstellen, dass dein Hund gesund und glücklich bleibt – in jeder Lebensphase.

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