Bei Vormischungen - oder oft Premixen genannt - handelt es sich um eine Mischung aus Einzelfuttermitteln zumeist mit mehreren Futtermittelzusatzstoffen, die nicht für die direkte Verfütterung an Tiere bestimmt sind. Darunter fallen vorwiegend ernährungsphysiologische und technologische Zusatzstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren, Enzyme oder andere funktionelle Zusatzstoffe für den Einsatz im Alleinfuttermittel.
Trägerstoffe werden häufig verwendet, um Zusatzstoffe oder Wirkstoffe in Futtermitteln zu unterstützen. Sie helfen sie zu binden, zu stabilisieren oder zu transportieren. Der Trägerstoff ermöglicht eine gleichmäßige Dosierung in einer Futtermischung, zumeist in einer sogenannten Vormischung. Er kann in verschiedenen Formen vorliegen, wie z.B. als Pulver, Granulat oder Flüssigkeit.
Ein Beispiel für einen Trägerstoff ist Maisstärke. Maisstärke kann als Pulver in der Futtermittelherstellung eingesetzt werden, um fettlösliche Vitamine zu binden und eine gleichmäßige Verteilung in der Futtermischung zu gewährleisten. Der Trägerstoff sorgt dafür, dass die Vitamine im Futter stabil bleiben und ihre Wirksamkeit behalten. So weit so gut. Allerdings gilt auch hier: Die in einer Vormischung als Trägerstoffe verwendeten Einzelfuttermittel sind nicht in der Liste der Einzelfuttermittel anzugeben – also auch die finde ich als Endverbraucher auf dem Etikett nicht wieder. Genauso verhält es sich mit einigen Konservierungsmitteln oder Antioxidantien, die für die Einzelfuttermittel der Vormischung eingesetzt werden.
Marketing enthüllt: Wie Hundefutterhersteller mithilfe von Marketingtaktiken Vertrauen aufbauen
Die Futtermittelindustrie ist stark vom Marketing geprägt, und Hundefutterhersteller setzen verschiedene Taktiken ein, um Vertrauen aufzubauen. Wir nennen dir 4 Beispiele, auf die wir immer wieder treffen:
- „Frische Zutaten“ : Oft werden Rohstoffe als „frisch“ bezeichnet, obwohl sie ebenso „behandelt“ wurden – und zwar durch das Einfrieren! Laut Futtermittelrecht handelt es sich beim Gefrieren um einen Prozess zur Haltbarmachung und gilt damit nicht als „frisch“.
- „Lebensmittelqualität“ : In Deutschland gibt es verschiedene Landesbehörden, die sich jeweils um den Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sorgen. Daher unterscheiden sich die Vorschriften zur Deklaration von Land zu Land zum Teil. Das einzige Land, in dem Lebensmittelqualität in Petfood ausgelobt werden darf, ist in Bayern. Ansonsten zählt jedes Lebensmittel, sobald es den Futtermittelbetrieb anläuft, als Petfood! Es darf demnach nicht als Lebensmittel ausgelobt werden, obwohl es für den menschlichen Verzehr gedacht war. Aber davon ab, stellen wir uns die Frage: Ist es wirklich nachhaltig und notwendig, dass unsere Tier Lebensmittelqualität erhalten
- „Schlachtabfälle sind minderwertig und machen krank“ : Viele Hersteller deklarieren unter den Zutaten den Begriff "tierische Nebenerzeugnisse", da sie Angst vor Kritik gegenüber den sogenannten „Schlachtabfällen“ haben. Denn dahinter verbergen sich hauptsächlich Innereien wie Leber, Nieren, Herz, Lunge, Zunge, Euter und Kutteln, aber auch Blut, Klauen, Knochen und Haut. Bei einem geschlachteten Schwein können die Nebenprodukte sogar bis zu 42 Prozent des Gesamtgewichts ausmachen. Diese Rohstoffe bringen hohe Nährwerte mit ernährungsphysiologischen Wert, Geschmack & gute Verdaulichkeit mit! Calcium dient als bester nativer Calciumlieferant – also wieso sollten diese Nebenprodukte verworfen und entsorgt werden?
- „Getreide verursacht Allergien” : In der Tierernährung wird Getreide oft für verschiedene Krankheiten und Beschwerden verantwortlich gemacht. Es wird unter anderem behauptet, dass Getreide Allergien auslösen kann. Diese Behauptung ist jedoch in zweierlei Hinsicht nicht korrekt: Erstens gibt es keine Allergie gegen Getreide im Allgemeinen, sondern höchstens gegen bestimmte Eiweiße einzelner Getreidearten. In diesem Zusammenhang wird oft Gluten, das Weizeneiweiß, erwähnt. Wobei auch hier mittlerweile viele wissenschaftliche Belege vorliegen, dass der Hund aufgrund der Domnistizierung Gluten abbauen kann. Zweitens ist die Wahrscheinlichkeit, eine Allergie gegen ein Getreideeiweiß zu entwickeln, nicht höher als die Wahrscheinlichkeit, irgendwann auf ein anderes pflanzliches oder tierisches Protein allergisch zu reagieren. Allergien sind nicht angeboren, sondern entwickeln sich schrittweise durch wiederholten Kontakt mit den allergieauslösenden Substanzen. Viele Tiere werden bereits im Welpenalter sensibilisiert. Wenn also ein Hund über einen längeren Zeitraum viel von einer Proteinquelle konsumiert, kann sich im Laufe der Jahre sein Immunsystem gegen dieses spezifische Eiweiß entwickeln.
👉 Die häufigsten Auslöser von Allergien beim Hund sind deshalb Milch-, Rinder- und Hühnerproteine.
Top Secrets der Futtermittelindustrie
Hinter den Kulissen der Hundefutterproduktion: Wer steckt dahinter und was passiert wirklich
Die Hundefutterproduktion kann undurchsichtig sein, da viele Graubereiche existieren, um Hundebesitzer Fallstricke zu legen. Theoretisch kann Jeder Hundefutter auf den Markt bringen, ohne vorab eine umfassende Qualitätskontrolle durchlaufen zu müssen. Daher ist es umso wichtiger, sich für vertrauenswürdige Hersteller zu entscheiden, die sich durch transparente Praktiken und Qualitätskontrollen auszeichnen.
Zum anderen gibt es tausende von Marken & Inverkehrbringer, aber nur wenige Hersteller. Die meisten arbeiten mit Lohnproduzenten zusammen und bedienen sich an einem bestehenden Portfolio. Das ist an sich kein Vorwurf, allerdings fehlt dann oft das notwendige Know How hinter dem Produkt und die Klarheit über die Rezepturen, die Herkunft der Rohstoffe und die Details der Herstellung.
Geheime Praktiken bei der Fleischverarbeitung und Futterproduktion für Heimtiernahrung
Einige Geheimpraktiken bei der Fleischverarbeitung und Futterproduktion für Heimtiernahrung können den Verbrauchern verborgen bleiben. Wir gehen nochmals in Detail und geben die 2 Fallbeispiele:
- „Auslobung von Fleischbrühe“ : Oft wird als Zutat „Fleischbrühe“ deklariert, damit die Rezeptur 100% aufgeschlüsselt werden kann. Dabei handelt es sich zumeist aber stumpf um Wasser, welches zugeführt wird. Da Wasser nicht deklariert werden darf, bedienen sich einige Hersteller von dem Begriff „Brühe“. Rechtlich muss es sich hier aber um ausgekochten Fleischsaft handeln, der wertvolle Nährstoffe der Auskochung enthält.
- „Rehydrierung von Produkten“ : In einigen Fällen wird oft auf den rehydrierten Gehalt eines Rohstoffes zurückgegriffen, d.h. ich gebe den eigentlichen frischen Anteil an, obwohl das Produkt getrocknet (dehydriert) oder konzentriert zugesetzt wird, damit ich einen höheren Gehalt angeben kann. Nehmen wir als Beispiel die Karotte: Ich habe Gemüse 0,5 % Karotte, getrocknet drin, das entspräche 4,3% frische Karotte. Erlaubt ist es, eine Erläuterung in der Zusammensetzung anzugeben: zB: (0,5 % getrocknete Karotte, entspricht 4,3 % Karotten). Es ist aber nicht erlaubt, nur den rehydrierten Anteil anzugeben. Es sei denn es wird in einem separaten Prozessschritt Wasser oder eine andere Flüssigkeit zum Trockenfutter hinzugefügt, um die ursprüngliche Feuchtigkeit wiederherzustellen.
Fazit über gesunde Hundeernährung:
Eine gesunde Ernährung ist entscheidend für die langfristige Gesundheit und das Wohlbefinden deines Hundes. Indem du die Grundlagen einer gesunden Hundeernährung verstehst, dich mit den Deklarationen von Hundefutter auseinandersetzt und die Geheimnisse der Futtermittelindustrie entdeckst, kannst du fundierte Entscheidungen treffen und deinem Hund eine optimale Ernährung bieten. Achte auf hochwertige Zutaten, ausgewogene Rezepturen und vertrauenswürdige Hersteller, um sicherzustellen, dass dein Hund die bestmögliche Nahrung erhält. Denke daran, dass es ratsam ist, dich bei Fragen oder Unsicherheiten an Tierärzte oder Ernährungsexperten oder auch direkt an den Hersteller zu wenden, um die individuellen Bedürfnisse deines Hundes zu berücksichtigen.




1 Kommentar
Gabriele Stryk
Super erklärt👍👍👍👍
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