Epilepsie beim Hund

Epilepsie beim Hund

Epilepsie bei Hunden: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Epilepsie ist eine der häufigsten neurologischen Störungen bei Hunden und kann sowohl für deinen Hund als auch für dich eine große Herausforderung darstellen. Diese Erkrankung zeigt sich in wiederkehrenden Anfällen, die durch unregelmäßige elektrische Aktivität im Gehirn ausgelöst werden. Die Anfälle können in ihrer Intensität und Dauer stark variieren, von wenigen Sekunden bis hin zu mehreren Minuten. Epilepsie bei Hunden wird in der Regel in zwei Hauptkategorien unterteilt: primäre (idiopathische) und sekundäre (symptomatische) Epilepsie.

Ursachen von Epilepsie bei Hunden

Die Ursachen für Epilepsie bei Hunden sind vielfältig und hängen von der Art der Epilepsie ab:

Primäre (idiopathische) Epilepsie

Diese Form der Epilepsie tritt ohne erkennbare körperliche Ursache auf und wird oft als genetisch bedingt angesehen. Bestimmte Hunderassen wie Cocker Spaniel, Golden Retriever und Berner Sennenhunde sind genetisch anfälliger für diese Art von Epilepsie. Trotz umfangreicher Forschungen sind die genauen Auslöser dieser Form der Epilepsie noch nicht vollständig verstanden. Es wird vermutet, dass eine Kombination aus genetischen Faktoren und Umweltbedingungen eine Rolle spielt.

Sekundäre (symptomatische) Epilepsie

Diese Form der Epilepsie wird durch zugrunde liegende Gesundheitsprobleme wie Hirntumore, Stoffwechselstörungen (z.B. Nieren- oder Lebererkrankungen), Vergiftungen, Infektionskrankheiten (z.B. Staupe oder Enzephalitis) oder Traumen verursacht. Diese Erkrankungen führen zu strukturellen Veränderungen oder Funktionsstörungen im Gehirn, die Anfälle auslösen können. Die Behandlung der sekundären Epilepsie erfordert in der Regel die Behandlung der zugrunde liegenden Krankheit.

Symptome der Epilepsie bei Hunden

Die Symptome der Epilepsie können sehr unterschiedlich sein und reichen von leichten, kaum wahrnehmbaren Anfällen bis hin zu schweren Krampfanfällen. Zittern kann ein Symptom von Epilepsie sein. Mehr dazu erfährst du in unserem Blog über Zittern bei Hunden. Die häufigsten Symptome der Epilepsie sind:

Generalisierte Anfälle

Diese betreffen das gesamte Gehirn und äußern sich durch plötzlichen Bewusstseinsverlust, Muskelversteifungen, Krämpfe, unkontrollierte Bewegungen wie Laufen oder Kauen, verstärkten Speichelfluss und unkontrollierten Harn- und Kotabsatz. In schweren Fällen kann es zu einem Status epilepticus kommen, einem Zustand, bei dem die Anfälle länger als 30 Minuten dauern oder in kurzen Abständen ohne Erholung auftreten. Dies erfordert sofortige tierärztliche Hilfe, da es lebensbedrohlich sein kann.

Fokale (partielle) Anfälle

Diese Anfälle betreffen nur einen Teil des Gehirns und können sich durch Zuckungen bestimmter Körperteile, ungewöhnliche Verhaltensweisen wie Schnappen nach unsichtbaren Fliegen, Schwanzbeißen oder unkontrolliertes Bellen äußern. Fokale Anfälle können sich manchmal zu generalisierten Anfällen entwickeln.

Hund_mit_Epilepsie_liegt_auf_Sofa

 

Behandlungsmöglichkeiten für Epilepsie bei Hunden

Die Behandlung von Epilepsie bei Hunden hängt von der Art und Schwere der Anfälle sowie der zugrunde liegenden Ursache ab. Die gängigen Behandlungsansätze umfassen:

Medikamentöse Therapie

Antiepileptika wie Phenobarbital, Kaliumbromid und Levetiracetam werden häufig verschrieben, um die Häufigkeit und Schwere der Anfälle zu reduzieren. Es ist wichtig, dass du die Medikation genau nach Anweisung des Tierarztes verabreichst, da eine plötzliche Unterbrechung der Behandlung zu schweren Anfällen führen kann.

Behandlung der Grunderkrankung

Bei sekundärer Epilepsie liegt der Fokus auf der Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung, die die Anfälle auslöst. Dies kann die Verabreichung von Medikamenten gegen Infektionen, die Entfernung eines Tumors oder die Behandlung einer Stoffwechselstörung umfassen.

Ernährung

Eine ausgewogene und hochwertige Ernährung kann einen positiven Einfluss auf das Krankheitsbild haben. Hypoallergene, getreidefreie Futtermittel mit einem ausgewogenen Gehalt an essenziellen Nährstoffen wie Calcium, Magnesium und Kalium können die Anfallsfrequenz verringern und den allgemeinen Gesundheitszustand deines Hundes verbessern. Wichtig ist auch, den Rohaschegehalt des Futters zu überwachen, um die Nieren und die Leber nicht zu überlasten. Passende Produkte findest du in unserer Epilepsie & Hypoallergen Kollektion.

Stressmanagement

Stress ist ein bekannter Auslöser für epileptische Anfälle. Ein strukturierter und ruhiger Tagesablauf sowie das Vermeiden bekannter Stressoren, wie laute Geräusche oder ungewohnte Situationen, können helfen, das Risiko von Anfällen zu minimieren.

Vorbeugung und Management

Obwohl Epilepsie bei Hunden oft nicht vollständig geheilt werden kann, gibt es viele Möglichkeiten, die Lebensqualität deines Hundes zu verbessern und die Anfallshäufigkeit zu reduzieren. Dazu gehört eine enge Zusammenarbeit mit dem Tierarzt, regelmäßige medizinische Untersuchungen und eine angepasste Lebensweise. Folgende Maßnahmen können helfen:

Vermeidung von Auslösern

Vermeide bekannte Auslöser wie laute Geräusche, übermäßigen Stress oder bestimmte Nahrungsmittel.

Ausgewogene Ernährung

Stelle sicher, dass dein Hund eine ausgewogene Ernährung erhält, die speziell auf seine Bedürfnisse abgestimmt ist. Entdecke unsere hypoallergenen Futteroptionen speziell für Hunde mit Epilepsie.

Regelmäßige Ruhephasen

Sorge für ausreichend Ruhephasen und einen geregelten Tagesablauf.

Anfallstagebuch führen

Beobachte deinen Hund genau und führe ein Anfallstagebuch, um Muster zu erkennen und mit dem Tierarzt zu besprechen.

Die richtige Ernährung für Hunde mit Epilepsie

Eine spezielle Ernährung kann einen wichtigen Beitrag zur Behandlung von Epilepsie bei Hunden leisten. Getreidefreie und hypoallergene Futtermittel sind oft vorteilhaft, da sie das Risiko von allergischen Reaktionen minimieren, die Anfälle auslösen könnten. Achte auf die folgenden Punkte bei der Ernährung deines Hundes:

Proteinquelle

Wähle leicht verdauliche Proteine wie Insektenprotein, das hypoallergen ist und eine nachhaltige Alternative zu traditionellen Fleischproteinen bietet. Insektenprotein hat eine hohe Verdaulichkeit (über 90%), was bedeutet, dass dein Hund die Nährstoffe effizient aufnehmen kann. Es ist reich an essenziellen Aminosäuren, die wichtig für die Muskelgesundheit und das Immunsystem deines Hundes sind. Im Vergleich zu herkömmlichen Fleischproteinen enthält Insektenprotein weniger gesättigte Fette und ist umweltfreundlicher, da seine Produktion weniger Ressourcen wie Wasser und Futter erfordert.

Weitere Vorteile von Insektenprotein:

  • Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren: Unterstützen die Haut- und Fellgesundheit sowie die entzündungshemmenden Prozesse im Körper.
  • Mineralien wie Eisen und Zink: Fördern das Immunsystem und die allgemeine Vitalität deines Hundes.

Für Hunde mit Epilepsie ist Insektenprotein besonders vorteilhaft, da es das Risiko von Nahrungsmittelallergien minimiert, die Anfälle auslösen könnten. Du kannst unsere speziellen Futteroptionen, die Insektenprotein enthalten, in unserer Epilepsie & Hypoallergen Kollektion finden

Nährstoffgehalt

Stelle sicher, dass das Futter deines Hundes ausreichend Calcium, Magnesium und Kalium enthält, um die Gesundheit des Nervensystems zu unterstützen. Für Hunde mit Epilepsie werden folgende Mengen empfohlen:

  • Calcium: Mindestens 1.0-2.5% des Trockenfutters, um die Knochen- und Nervenfunktion zu unterstützen.
  • Magnesium: Etwa 0.05-0.1% des Futters, da Magnesium für die neuronale Erregbarkeit wichtig ist.
  • Kalium: Zwischen 0.4-0.8%, um die Muskel- und Nervenzellfunktionen zu gewährleisten.

Es ist wichtig, das richtige Verhältnis dieser Nährstoffe sicherzustellen, um den Stoffwechsel und die neurologische Gesundheit deines Hundes optimal zu unterstützen. Eine ausgewogene Ernährung trägt dazu bei, die Anfallshäufigkeit zu verringern und die Lebensqualität deines Hundes zu verbessern.

Rohaschegehalt

Der Rohaschegehalt sollte in moderaten Mengen gehalten werden, um die Nieren und die Leber nicht zu belasten – etwa bis zu 8 % in Trockenfutter und 2,5 % in Nassfutter.

Fazit

Epilepsie bei Hunden ist eine ernsthafte Erkrankung, die jedoch mit der richtigen Behandlung und Pflege gut gemanagt werden kann. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Tierarzt, eine passende medikamentöse Therapie, ein stressfreies Umfeld und eine spezielle Ernährung können dazu beitragen, die Lebensqualität deines Hundes erheblich zu verbessern.

Weiterführende Artikel: Lies auch unseren Beitrag über Zittern bei Hunden, um mehr über dieses häufige Symptom zu erfahren.

Schreibe einen Kommentar

Alle Kommentare werden vor dem Veröffentlichen geprüft.

Diese Website ist durch reCAPTCHA geschützt und es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen von Google.