Dalmatiner-Ernährung: Mehr als nur der Puringehalt im Fokus - BugBell GmbH

Dalmatiner-Ernährung: Mehr als nur der Puringehalt im Fokus

Die Ernährung von Dalmatinern wirft oft die Frage nach dem Puringehalt des Futters auf, ein Thema, das für viele Halterinnen und Halter dieses einzigartigen Hundes von besonderem Interesse ist. Wir möchten heute den Blick auf dieses Thema etwas weiten, einige Fakten klären und das Bewusstsein für eine ganzheitliche Betrachtung schärfen, denn eine purinarme Ernährung allein reicht oft nicht aus, um den Dalmatiner vor langfristigen Gesundheitsschäden zu schützen, die aus seiner besonderen Stoffwechseleigenart entstehen können.

Was sind Purine?

Purine spielen eine zentrale Rolle im komplexen System der Nukleinsäuren – den fundamentalen Bausteinen, die die genetische Information in allen Organismen, einschließlich DNA und RNA, tragen.

Faszinierend ist, dass der Hundekörper Purine eigenständig produziert und in den Zellen speichert, ohne zwingend auf externe Zufuhr über die Nahrung angewiesen zu sein. Dennoch nehmen Hunde durch proteinreiche Nahrung, insbesondere durch den Verzehr von tierischen Produkten wie Fisch und Fleisch (besonders in Haut und Innereien), zusätzliche Purine auf.

Der Verdauungstrakt spielt eine entscheidende Rolle: Eiweiße werden in ihre Bestandteile zerlegt und metabolisiert. Dabei werden die in der Nahrung enthaltenen Purine mithilfe des Enzyms Urikase in der Leber zu Allantoin umgewandelt, das wasserlöslich ist und somit problemlos über die Nieren ausgeschieden werden kann. Ein hochregulierter Prozess, der die Homeostase im Körper sicherstellt.

Zusammengefasst: Purine agieren als Schlüsselakteure im Körper unserer Hunde. Während ein Großteil aus endogener Produktion stammt, erfolgt zusätzlich die Aufnahme über proteinreiche Ernährung. Der präzise Abstimmungsmechanismus von Verdauungstrakt und Nieren gewährleistet eine ausgeklügelte Regulation dieses wichtigen biochemischen Prozesses.

Die Besonderheit des Dalmatiners

Der Dalmatiner präsentiert sich als eine einzigartige Hunderasse mit einem besonderen Stoffwechsel, der durch diverse genetische Ursachen geprägt ist. Infolgedessen gestaltet sich die Umwandlung von Harnsäure in Allantoin bei dieser Rasse als anspruchsvoll. Dies führt zu erhöhten Harnsäurewerten im Blut und Urin, was die Nieren besonders empfindlich macht. Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass Harnsäure im Urin zu Harnkristallbildung neigt, was wiederum die Anfälligkeit für Nieren- und Blasensteine erhöht. Bei Dalmatinern manifestieren sich diese Steine meist als Uratsteine, während andere Hunderassen in der Regel vermehrt mit Struvit- und Calciumoxalatsteinen zu kämpfen haben. Die herausragende Stoffwechselbesonderheit des Dalmatiners rechtfertigt daher den weitreichenden Fokus auf eine purinarme Ernährung.

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Ein angemessener Puringehalt 

Es ist wichtig, den Puringehalt zu berücksichtigen. Die Reduzierung des Puringehaltes ist jedoch kompliziert, da Fleisch und hochwertige Eiweiße natürlicherweise einen hohen Puringehalt aufweisen. Zu den sehr purinhaltigen Lebensmitteln zählen diese:

Innereien wie Herz, Leber, Lunge, Niere und Pansen

  • Haut und bindegewebsreiche Schlachtprodukte
  • Pferdefleisch
  • Thunfisch
  • Erbsen und andere Hülsenfrüchte wie weiße Bohnen
  • Soja

Aber eine zu starke Reduzierung kann zu Problemen führen. Eine ausgewogene Rezeptur mit hochwertigen, artgerechten Eiweißquellen und einem moderaten Gesamtpuringehalt ist entscheidend. 

In der Ernährung von Hunden mit Leishmaniose ist der Puringehalt ein ebenfalls ein wichtiger Faktor.

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 Ernährung von Dalmatinern

Optimale Fütterung für Vierbeiner: Die richtige Mischung macht's

Einseitige Betrachtungen sollten vermieden werden. Einzelne Zutaten sollten nicht vorschnell abgelehnt werden, da die Menge und Gesamtkomposition der Futterration entscheidend sind. Eine facettenreiche Ernährung, angepasst an die Stoffwechselbesonderheiten des Dalmatiners, ist möglich.

Empfehlungen zur Fütterung eines Dalmatiners

  • Moderater Rohproteingehalt: Wir empfehlen einen Proteingehalt von unter 16-23% beim einem Trockenfutter und unter 5-8% bei einer Nass- oder BARF-Fütterung (in der Frischsubstanz), abhängig von Aktivität und Gewicht.
  • Niedriger Phosphorgehalt ca. 0,6% im Trockenfutter & 0,2 % im Nassfutter
  • Niedriger Calciumgehalt ca. 1% im Trockenfutter & 0,3 % im Nassfutter
  • Calcium-Phosphor-Verhältnis von 1,2:1 bis 1,8:1
  • Eine Kontrolle des Natriumgehalts im Futter kann helfen, den Blutdruck zu regulieren und Flüssigkeitsansammlungen zu minimieren
  • Omega-3-Fettsäuren können entzündungshemmend wirken und die Gesundheit der Nieren unterstützen

Ganzheitliche Betrachtungsweise

Eine purinarme Ernährung allein reicht nicht aus. Eine ganzheitliche Betrachtung von Fütterung, Pflege und medizinischer Versorgung ist entscheidend. Auch die Verwendung von chemischen Präparaten und Medikamenten sollte im Auge behalten werden.

Die richtige Balance finden für eine gesunde Zukunft

Die Ernährung von Dalmatinern erfordert eine ausgewogene Balance. Eine purinarme, nierenfreundliche Ernährung, kombiniert mit einer ganzheitlichen Betrachtung, schafft die besten Voraussetzungen für die Gesundheit dieses einzigartigen Hundes.

Wir kombinieren diese Punkte in einigen Produkten. Im Gegensatz zum herkömmlichen "Petfood-Fleisch" enthalten z.B. Soldatenfliegenlarven sehr wenig Purin. Grundsätzlich ist der Ausdruck „Purinarm“ leider nicht gesetzlich geregelt. Es wird oft die 100mg pro 100g Marke genannt, wobei auch nicht immer klar ist, ob das auf den reinen Puringehalt oder der Harnsäureäquivalenten bezogen wird.

Wir als BugBell haben uns dafür entschieden, dass wir von purinarm sprechen, wenn der Gesamtharnsäure Gehalt (nicht nur der Puringehalt!) unter 80mg/100g Produkt liegt. Den Puringehalt unserer Produkte findest Du unter dem Reiter Zusammensetzung.

Nassfutter Terrine mit Insekten →

Dabei handelt es sich um Nassfutter zum Selberanrühren. Es gibt insgesamt 3 Sorten, die alle nach dem Anmischen bei einem Harnsäuregehalt von ungefähr 40 mg/100g Produkt liegen.

Nassfutter Vegan Gelb & Rot →

Bei unseren veganen Dosen liegen wir beim Happy Hack bei 63,5 mg/100g und bei Jackules nur bei 21,1 mg/100g

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